Taxis in London und Luton

Im Juni 2010 war ich mal kurz über ein Wochenende in London, wo ich mein Töchterchen besuchte. Aber wie das natürlich so ist, habe ich mein Augenmerk auch auf die Taxis dort gerichtet, damit ich wieder über eine neue Stadt und ihre Cabs berichten kann. Da mein Flieger in Luton landete, einem kleinen Vorort von London, der mit der Schnellbahn etwa eine halbe Stunde entfernt ist, hatte ich aber auch noch von einem kleinen anderen Teil Englands einen Eindruck, und der Unterschied sich durchaus von London selbst, denn man findet dort eine ganze Menge Fahrzeuge, die KEINE typisch englischen Taxis sind, also von LTI (London Taxi international) stammen. Dem früheren Austin! Aber auch hier dominieren natürlich die LTI-Wagen, vornehmlich die FX 3, TX 3 und 4, wobei der FX 3 der Klassiker unter den Black Cabs ist! Ich sah in den wenigen Minuten zwei Peugeot und einen Citroen. Und 'BLACK' sind die 'Black Cabs' schon lange nicht mehr! Weder in Luton noch in London selbst. Bei den TX 4 dominieren Metallic-Lacke in hellblau oder rot, obwohl natürlich das eine oder andere schwarze Taxi auch bei den neueren Wagen herumfährt. Aber das sind dann wohl die absoluten Nostalgiker-Cabbies, denn die anderen Wagen sehen natürlich sehr viel schicker aus!

Zunächst von Luton Airport:

Zwei LTI TX 1 Cabs

 

Ein LTI TX 3 und ein TX 4 Cab

 

links die Licence-Plate von Luton und rechts ein TX 4 Cab

 

Ein TX 4 Cab (oben links) und zwei TX 3 Taxis

 

Und dann noch die 'frechen Ausländer' unter den ur-englischen Kameraden:

Zwei Peugeot
Und ein Citroen, der aber baugleich mit dem großen Peugeot oben rechts ist! Wir beachten bitte, daß alle Wagen mit einer zusätzlichen Stufe ausgestattet sind.

 

Nachdem ich dann mit der Schnellbahn in Saint Pancras-Station angekommen war und aus der Halle trat, war gleich die erste Taxe, die mir zu Gesicht kam in Central-London, ein MERCEDES VITO (links)! Die hatten ja erst vor Kurzem die Zulassung als London-Taxi (Black Cab) bekommen, da sie nach einigen Umbauten den sehr kleinen vorgeschriebenen Wendekreis schafften. er muß sich relativ schnell durchgesetzt haben, da ich in den nur eineinhalb Tage 6 von ihnen sah!

 

Trotzdem war die absolut überwältigende Mehrheit der Wagen natürlich die klassischen FX und TX! Ein paar wenige Wagen eines anderen englischen ziemlich alten Modells sah ich, konnte aber leider kein Foto von ihnen machen. Der hatte einen ziemlich eckigen Kühlergrill über die ganze Vorderseite hinweg.

Die absoluten Klassiker der Black Cabs oder 'London Taxis', zwei FX 3 Fairlane.
Diese beiden FX 3 sind nicht mehr ganz so 'original', da sie mit Werbung 'verhunzt' wurden.
 

Und jetzt folgen eine Reihe Fotos der älteren TX-Versionen vom London Taxi:

Und nun gibt es natürlich noch die neueste Version des 'Black Cabs' zu sehen, mit der ich auch beim einzigen Mal, bei dem ich ein Taxi dieses Mal benutzte, gefahren bin.

 

Oben sehen wir noch die Licence-Plate eines 'echten' London-Taxis. Die alten Licence-Schilde der 'City Of London' und 'City Of Westminster' gibt es scheinbar nicht mehr. Diese Taxen haben jetzt wohl Lizenzen für ganz London.Aber damit scheint auch der legendäre Ruf der Londoner Kutscher dort etwas gelitten zu haben, denn man wies mich extra darauf hin, daß Londo-Cabbies KEINE KLEINEN STRASSEN kennen, und man also gut daran tut, sich eine möglichst große Kreuzung oder ein berühmtes Gebäude zu merken, das der Kutscher kennt! So gingen wir dann auch vor, als wir das Taxi heranwinkten.

 

Fazit unserer Fahrt im TX 4: Extrem bequemer Einstieg, da man nahezu aufrecht einsteigen kann! Ausfahrbare Rollstuhl-Rampe serienmäßig! Auf der Rückbank haben zwei Personen bequem und drei etwas beängt Platz, aber dafür gibt es an der Trennwand noch zwei Klappsitze, die allerdings wirklich nur für kurze Fahrten geeignet sind. Aber immerhin! Dass Aussteigen war dann allerdings, wie auch schon bei den früheren Modellen, für jemanden wie mich recht schwierig, weil die Tür zu weit vorne ist.Bemerkt werden muß noch, daß es zwar eine Trennscheibe gibt, aber in dieser befindet sich ein Loch, durch das man das Geld durchschiebt. Dort könnte ein Bösebold im Falle eines Überfalles locker ein Pistölchen durchhalten! Gegen Stichwaffen allerdings würde sie natürlich helfen, es sei denn, man macht beim Aussteigen einfach die Seitentür auf, was scheinbar in den meisten Fällen möglich ist, aber vielleicht kann man die ja abschließen? Der Fahrpreis scheint mir ähnlich zu sein wie bei uns. Ich zahlte inklusive Trinkgeld für eine etwa 20 minütige Fahrt ohne Staus 13 Pfund, was etwa 15 Euro entspricht.

Da für Londoner Verhältnisse aber die Black Cabs trotzdem recht teuer sind, haben sich überall kleine 'Büros' aufgetan, in denen man ein MINI CAB mieten kann. In vielen Seitenstraßen der Stadt findet man solche Läden. Es handelt sich dabei um normale Privatwagen, die allerdings durch eine Marke kenntlich gemacht sind, so daß man sie schon von Weitem erkennen kann. Diese darf man NUR dort im Laden oder telefonisch bestellen! Der Fahrpreis wird mündlich abgemacht und richtet sich nach der zu fahrenden Entfernung. In der Regel ist der Preis etwa halb so hoch wie beim Black Cab, wobei aber in der Innenstadt auch diese Leutchen wissen, wie man Touris ausnimmt und Preise verlangen, mit denen man auch locker mit einem normalen Taxi fahren kann! Man sollte sich also vorher mal über die Preise der 'Black Cabs' kundig machen, damit einen die Herren von den 'Mini Cabs' nicht über den Tisch ziehen können!

Oft haben diese Lädchen auch ein oranges Blinklicht über der Tür, so daß man sie schon von ferne gut erkennen kann!

Und der Lizens-Aufkleber:

 

Und dann haben wir noch im absoluten Innenstadt-Bereich Fahrrad-Trishaws, aber nicht so schicke moderne wie bei uns, sondern richtig altmodische asiatische, wie man sie früher auch in Hongkong sehen konnte.

Es gibt, glaube ich, nur zwei Städte auf der Welt, wo Taxi derart zum Symbol geworden sind, daß man sich diese ohne ihre Cabs einfach nicht vorstellen kann, auch wenn sich die Typen verändern: New York (siehe meinen Bericht!) und natürlich London! Sogar als Display in einem großen Spielzeugladen dienen sie und natürlich auch als Souvenir.

Es war schon etwas schade, daß ich nur so wenig Zeit hatte, aber alleine die Taxen sind doch schon mal ein guter Grund, wieder hinzufahren!